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Standorte REMONDIS-Gruppe
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Rund 15 Kilometer südlich von Potsdam liegt der Tagebau Michendorf. Seit Jahrzehnten werden hier Kies und Sand abgebaut. Ein Großteil der Lagerstätte ist ausgekiest, die derzeit noch aktiven Areale werden voraussichtlich im Jahr 2040 ausgeschöpft sein. Dann gilt es, den Tagebau in eine neue Zukunft zu führen. Ein Vorhaben, mit dem REMEX bereits begonnen hat. Seit der Übernahme des Standorts von der BZR Bauzuschlagstoffe und Recycling GmbH im November 2023 verantwortet unser Unternehmen die gesamte Fläche des Tagebaus einschließlich sämtlicher bergrechtlicher Bewilligungen. Mit Investitionen in Höhe von rund 60 Mio. Euro wird REMEX den Standort in den kommenden Jahren fortentwickeln und so seine Bedeutung für die Region langfristig erhalten. Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stehen zwei Ziele:
Weiterführung des Tagebaus
Rekultivierung und Anschlussnutzung des Tagebaus
Aktuell verfügt der Tagebau Michendorf noch über ein Sand- und Kiesabgrabungsvolumen von etwa 2,2 Mio. Tonnen. Dieses Kontingent werden wir bergen und der Baubranche als Naturbaustoffe für Projekte im Landkreis Potsdam-Mittelmark und in anderen Regionen zur Verfügung stellen. Für den reibungslosen Weiterbetrieb des Tagebaus sorgen die dort seit vielen Jahren tätigen Mitarbeiter, die auch dafür Sorge tragen, dass der für den Abbau notwendige Maschinenpark und die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen effizient eingesetzt werden.
Unsere Produkte bieten wir in unterschiedlichen Körnungslinien ab Werk oder frei Bau an.
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Die in den vergangenen Jahrzehnten genutzten Areale des Tagebaugeländes, aber auch die derzeit noch nicht stillgelegten Flächen, müssen nach der Auskiesung umweltfreundlich rekultiviert werden. Eine wichtige Aufgabe ist dabei das Auffüllen der durch die Kiessandgewinnung entstandenen weitläufigen Hohlräume. Bezogen auf das gesamte rund 62 Hektar große Tagebaugelände ist eine Verfüllmenge von 5,3 Mio. m³ notwendig. Eine Größenordnung, die sich über andernorts abzutragenden Naturboden nicht ökologisch umsetzen lässt. Daher ist geplant, für die Auffüllung andere mineralische Ressourcen einzusetzen.
In Brandenburg und im Ballungsraum Berlin fallen jährlich rund 8,5 Mio. Tonnen mineralischer Bauabfälle an. Da das Volumen der regional vorhandenen Ablagerungsstätten bald ausgeschöpft sein wird, besteht hoher Bedarf an der Schaffung neuer Entsorgungsmöglichkeiten. Die Materialien könnten zukünftig in Potsdam-Mittelmark für die Verfüllung der durch den Tagebau entstandenen Hohlräume eingesetzt werden. Um dies zu ermöglichen, muss ein Teil der Flächen des Tagebaugeländes als DK-I-Deponie zugelassen werden. Eine solche Genehmigung würde die Ablagerung mineralischer Abfälle aus der Bauwirtschaft, hauptsächlich Boden und Bauschutt, ermöglichen.
Das LfU Brandenburg hat zuletzt den Deponiebedarf für DK-I-Abfälle im Deponiegutachten 2021 festgestellt. mehr
REMEX plant für den Standort in Michendorf die Errichtung und den Betrieb einer Deponie der Klasse I. Im ersten Schritt soll auf den bereits ausgekiesten Flächen eine Deponiekapazität von rund 2,7 Mio. m³ geschaffen werden. Bei einer jährlichen Verfüllmenge von circa 200.000 Tonnen ergibt sich daraus eine Deponielaufzeit von 13,5 Jahren. Nach dem vollständigen Abschluss des Kiessandabbaus dürfte die Gesamtgröße der zu verfüllenden Hohlräume bei 5,3 Mio. m³ liegen, was die Nutzungsdauer auf 27 Jahren verdoppeln würde.
Ehemalige Abgrabungen sind ideale Standorte für Deponien, denn durch den Abbau von Sand, Kies oder Ton wurden schon wesentliche Bedingungen für den Betrieb einer Deponie geschaffen.
Zur Verfüllung der bestehenden Hohlräume des Tagebaus ist die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer DK-I-Deponie in Vorbereitung. Das umfangreiche Planfeststellungsverfahren für das Deponieprojekt Fresdorfer Heide wurde 2016 eingeleitet; die Genehmigung wird im Laufe des Jahres 2025 erwartet.
„Die Weiterführung der Kies- und Sandgewinnung und die Schaffung von Ablagerungskapazitäten in Potsdam-Mittelmark sind wichtige Infrastrukturmaßnahmen, die zur wirtschaftlichen Attraktivität der Region beitragen.“
Stefan Roll, Regionalleitung Berlin-Brandenburg
Im Zuge der Deponieerrichtung wird eine Basisabdichtung benötigt, die Ausführung erfolgt in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Deponieverordnung. Der Aufbau der Basisabdichtung wird an die jeweiligen Anforderungen des Geländes von Ebene und Böschungsbereich angepasst.
Systemschnitt Basisabdichtung Ebene 2,5 %
Systemschnitt Basisabdichtung Böschungsbereiche 1:3
Nach Abschluss der Abfallablagerung beginnt die Stilllegungsphase. In diesem Zusammenhang ist der Deponiekörper entsprechend der Vorgabe der Deponieverordnung mit einem Oberflächenabdichtungssystem zu sichern. Mit dieser Maßnahme soll die Sickerwasserneubildung reduziert werden. Die Auswahl des Oberflächenabdichtungssystems erfolgt unter Berücksichtigung der Anforderungen der Deponieverordnung für eine DK-I-Deponie. Für die Fresdorfer Heide ist der nachfolgend dargestellte Regelaufbau vorgesehen.
Systemschnitt Oberflächenabdichtung
Grundsätzliches
Deponien dienen der sicheren Ablagerung von Abfällen, die aufgrund ihrer Schadstoffbelastung oder aufgrund mangelnder Verwertungsmaßnahmen beseitigt werden müssen. Die größten Abfallströme sind mineralischer Art und stammen aus Bauprojekten. Bodenaushub und Bauschutt beispielsweise, die bei Bau-, Abriss- und Sanierungsmaßnahmen entstehen, werden größtenteils recycelt, jedoch verbleiben Anteile, die nicht stofflich verwertet werden können. Um diese Abfälle langfristig sicher abzulagern, sind Deponien wichtige Bausteine einer funktionierenden Infrastruktur.
Deponien werden in Übereinstimmung mit der Deponieverordnung in verschiedene Klassen eingeteilt: Für oberirdische Deponien werden die Deponieklassen 0 bis III unterschieden, bei Deponien der Klasse IV handelt es sich um Untertagedeponien. Die Deponieklassen unterscheiden sich durch die Zuordnungswerte, mit denen die zulässigen Schadstoffgehalte der abzulagernden Abfälle festgeschrieben werden. Welche Abfallarten konkret abgelagert werden dürfen, regelt der in der Genehmigung festgelegte Abfallartenkatalog.
Deponien sind Ingenieurbauwerke. Sie dienen der Ablagerung von Abfällen, die aus dem Materialkreislauf herausgeschleust werden müssen. Sie verfügen über Sicherungssysteme und Betriebseinrichtungen, die eine umweltverträgliche Beseitigung sicherstellen. Die Anforderungen an das Deponiebauwerk werden in der Deponieverordnung definiert, sie sind abhängig von der Deponieklasse und den abzulagernden Abfällen.
Die gesetzliche Grundlage für Errichtung, Betrieb, Stilllegung und Nachsorge von Deponien bildet die Deponieverordnung. In dieser Verordnung werden unter anderem die technischen Anforderungen an eine Deponie inkl. der Voraussetzungen für die Abdichtungssysteme, die Ablagerung und das Annahmeverfahren geregelt. Die Verordnung legt auch Anforderungen an die Dokumentation und die Betriebsführung fest, um einen ordnungsgemäßen Betrieb der Deponie zu gewährleisten.
Auf Deponien angelieferte Abfälle werden einer Eingangskontrolle unterzogen, bevor sie auf einem definierten Teilabschnitt der Deponie abgelagert und eingebaut werden dürfen. Eine Abfallbehandlung findet nicht statt. Die Deponie wird abschnittsweise errichtet und betrieben: Nach Verfüllung eines Abschnitts wird dessen Oberfläche zügig abgedichtet und rekultiviert. Danach wird mit der Verfüllung des nächsten Abschnitts fortgefahren.
Die Deponie in Potsdam-Mittelmark trägt zur regionalen Entsorgungssicherheit für mineralische Abfälle bei, ihre Kapazitäten und die Nähe zu den Großräumen Berlin und Potsdam stabilisieren die Entsorgungskosten in der Region. Gleichzeitig reduziert die Deponie den ökologischen Fußabdruck von Projekten, indem sie die Umweltbelastung durch kürzere Entsorgungs- bzw. Transportwege verringert. Nach der Rekultivierung der Deponie kann das Deponiegelände ökologisch sinnvoll nachgenutzt werden, beispielsweise durch die Installation von Photovoltaikanlagen.
Planungsprozess
Der Vorhabenträger und zukünftige Betreiber der Deponie Fresdorfer Heide ist die REMEX GmbH. Der Standort wird vom Unternehmen als Betriebsstätte Potsdam geführt. Die REMEX-Gruppe bewirtschaftet in Deutschland bereits mehrere Deponien unterschiedlicher Deponieklassen.
Auf der Fläche des Kies-Sand-Tagebaus ist eine DK-I-Deponie geplant, auf der zukünftig ausschließlich nicht gefährliche mineralische Abfälle abgelagert werden, die den Zuordnungskriterien der Deponieklasse I entsprechen. Das können gering schadstoffbelasteter Bauschutt, Bodenaushub, mineralische gewerbliche Abfälle sowie Aschen und Schlacken aus industriellen Verbrennungsprozessen sein. Der für die Fresdorfer Heide geplante Abfallartenkatalog kann hier eingesehen werden.
Die Deponie Fresdorfer Heide soll der Beseitigung nicht gefährlicher DK-I-Abfälle dienen. Dabei handelt es sich um gering belastete Abfälle, die die Zuordnungswerte der Deponieverordnung (DepV) für die Deponieklasse I einhalten. Die Feststellung der Klasse erfolgt über eine vorherige Abfallanalyse. Die Zuordnungswerte für Deponieklassen nach DepV können Sie hier einsehen.
Auf der Deponie Fresdorfer Heide sollen zukünftig hauptsächlich Bodenaushub und Bauschutt aus dem Stadtgebiet und dem Umland von Berlin und Potsdam abgelagert werden.
Zurzeit befindet sich das Vorhaben noch in der Genehmigungsphase. Im Genehmigungsprozess werden die betroffenen Personenkreise und Fachbehörden beteiligt. Die Genehmigung wird im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Sobald sie vorliegt, kann die Errichtung des ersten Teilabschnitts der Deponie erfolgen, was ca. ein Jahr dauern wird. Die Ablagerung soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 beginnen.
Gerne beantworten wir Ihre Fragen persönlich. Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf!
Marco Keskowski
REMEX GmbH, Betriebsstättenleitung Potsdam
T + 49 33205 711-53 // marco.keskowski@remex.de
Stefan Roll
REMEX GmbH, Regionalleitung REMEX Ost + Berlin-Brandenburg
T + 49 30 639910-22 // stefan.roll@remex.de
Umwelt und Sicherheit
Das Annahmeverfahren ist in der Deponieverordnung definiert. Vor der Anlieferung von Abfällen auf eine Deponie hat der Abfallerzeuger eine Deklarationsanalyse nach Deponieverordnung einzureichen. Diese wird seitens des Deponiebetreibers vor der Annahme geprüft. Eine Annahmeerklärung wird nur ausgesprochen, wenn die Zuordnungswerte eingehalten werden. Es wird ein Abfallpass ausgestellt, der bei jeder Abfallanlieferung mitzuführen ist, um die angelieferten Abfälle eindeutig zu identifizieren.
Während der Ablagerungsphase werden umfassende Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen durchgeführt, die die Sicherheit und Funktionalität der Deponie gewährleisten. Die Maßnahmen beinhalten u. a. die Kontrolle des Grundwassers, die Annahmekontrolle der Abfälle, die Überwachung von Setzungen und Verformungen des Deponiekörpers, die Prüfung der Abdichtungssysteme während des Baus sowie die regelmäßige Inspektion der Sickerwasserleitungen. Auch in der Nachsorgephase werden alle während der Betriebsphase überwachten Kenngrößen weiterhin kontrolliert. Die zuständige Behörde ist in diese Kontrollmaßnahmen eingebunden, um eine ordnungsgemäße Überwachung sicherzustellen.
Deponien verfügen über eine Basisabdichtung, die dauerhaft verhindert, dass Sickerwasser in die Umwelt gelangt. Das Sickerwasser wird über ein Drainagesystem gesammelt und in Tanks zwischengelagert. Von dort aus erfolgt der Transport zu Kläranlagen, wo es entsprechend aufbereitet wird.
Bauphase
Nach Erteilung der Genehmigung wird die Deponie in drei Abschnitten errichtet werden. Die Bauphase des ersten Teilabschnitts wird ca. ein Jahr betragen. In diesem Zeitraum werden die grundlegenden Infrastrukturmaßnahmen, darunter die Herstellung von Basisabdichtung, Drainagesystemen und Sickerwasserfassung, erfolgen.
Während der Bauzeit sind nur geringe Einschränkungen zu erwarten. Der Baustellenverkehr wird direkt von der Autobahn zur Baustelle der Deponie geführt, weshalb die anliegenden Ortschaften davon nur minimal betroffen sein werden.
Betrieb
Die Einrichtung der Deponie und die Verfüllung erfolgen in drei Abschnitten; verfüllte Abschnitte werden sukzessive abgedichtet und rekultiviert. Das bedeutet z. B. dass ein Jahr vor Ende der Verfüllung des ersten Bauabschnitts die Basisabdichtung für den zweiten Teilabschnitt begonnen wird.
Die voraussichtliche Betriebsdauer der Deponie beträgt etwa 13,5 Jahre. Im Anschluss erfolgt die Stilllegungsphase mit den Maßnahmen zur Errichtung des Oberflächenabdichtungssystems.
Die angelieferten Abfälle werden in den vom Betriebspersonal festgelegten Ablagerungsbereichen abgeladen. Anschließend werden sie lagenweise mit Radladern und Raupen in den Deponiekörper eingebracht und verdichtet, um Standsicherheit sicherzustellen und Hohlräume zu vermeiden.
Nein, eine Deponieentgasung ist nicht erforderlich, da ausschließlich mineralische Abfälle abgelagert werden sollen, so dass keine Deponiegase entstehen können.
Sobald die Endhöhe eines Deponieabschnitts erreicht ist, wird er umgehend mit einer Oberflächenabdichtung gesichert.
Nach Betrieb
Wenn die Deponie verfüllt ist, was voraussichtlich im Jahr 2040 der Fall sein wird, wird sie stillgelegt. Nach ihrer Abdichtung und Rekultivierung beginnt die Nachsorge. Zu den Maßnahmen dieser Phase gehören u. a. die kontinuierliche Überwachung der Grundwasserqualität und die Pflege des Grünbewuchses.
Es gibt erste Überlegungen, den Standort für die Energieerzeugung zu nutzen, z. B. mit einer Freiflächen-Photovoltaikanlage.
Als Recyclingexperte ist REMEX auf die professionelle Entsorgung von mineralischen Abfällen und die Rückgewinnung darin enthaltener Ressourcen spezialisiert. Unsere Unternehmensgruppe betreibt eigene Deponien mit dem Ziel, den vorhandenen Deponieraum optimal auszunutzen. Durch den Einsatz eigener Recyclingtechnologien optimieren wir die Recyclingquote von Mineralstoffen und sorgen so dafür, dass nur Mineralstoffe auf Deponien abgelagert werden, die nicht verwertet werden können. Erfahren Sie mehr über uns und unser Leistungsspektrum auf unserer Unternehmenswebseite.
Innerhalb der REMEX-Gruppe ist der Standort Michendorf der Region Berlin-Brandenburg zugeordnet. mehr
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